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BIBB-Prüferbefragung Teil 5b: Informations- und Qualifizierungswünsche – Stimmen aus der Prüferpraxis

Ergebnisse der Prüferbefragung vom 25.4. bis 15.6.2013

Das Projektteam „Kompetenzbasierte Prüfungen“ hat im Frühling 2013 eine Prüferbefragung durchgeführt. Auf dieser Seite kommen die befragten Prüferinnen und Prüfer zu Wort, ihre Informations- und Qualifizierungswünsche werden vorgestellt.

Neben Fragen zu Prüfungsmodellen (siehe BIBB-Prüferbefragung Teil 2 und 3) und alternativen Prüfungsformen (siehe BIBB-Prüferbefragung Teil 4) wurden die befragten Prüferinnen und Prüfer auch um Angaben zur Vorbereitung auf ihre Prüfertätigkeit gebeten. Auf die Frage

  • Welche weiteren Informationen bzw. Qualifizierungsangebote wünschen Sie sich zur Unterstützung Ihrer Tätigkeit als Prüfer/-in?

antworteten 650 der Befragten. Insgesamt konnten knapp über 1000 Rückmeldungen und Hinweise ausgewertet werden. Die Kommentare der Prüferinnen und Prüfer bezogen sich auf die Themenbereiche „Zufriedenheit mit der derzeitigen Unterstützung“, „Informationen und Unterlagen“, „Austausch und Dialog“ sowie „Kurse, Workshops und Veranstaltungen“.

Zufriedenheit mit der derzeitigen Unterstützung

  • „Das Angebot ist umfassend und ausreichend.“
  • „Die Information und der Kontakt mit der IHK sind sehr gut und die Informationsveranstaltungen werden von mir regelmäßig besucht.“
  • „Bisheriges Modell ganz gut. Informationsveranstaltungen bei Einführungen und Neuerungen, Online-Trainings, das Wichtigste in Kurzform bei Neuerungen schriftlich bzw. als Mail (automatisch von der zuständigen Stelle mit Links zu ausführlichen Quellen mit (Noten-) Beispielen.)“

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Wunsch nach Informationen und Unterlagen

  • „Regelmäßige, zeitnahe Info über Veränderungen und deren Hintergründe, warum was geändert wurde!“
  • „Vor Einführung neuer Prüfungsordnung(en) zumindest eine Vorabinfo, was wird geändert. Eine Kritik oder mögliche Optimierungswünsche sind nach der Verabschiedung so gut wie unmöglich“
  • „Internet-Portal als Quelle für prüfungsrelevante Änderungen und Neuerungen.“
  • „Beim Eintritt in Prüferausschuss automatisch die Ausbildungsordnung oder Rahmenlehrplan und Prüfungsordnung zugesandt zubekommen.“
  • „Das Prüferportal kannte ich bisher nicht. Wenn es tolle Internet-Angebote gibt, sollte dies durch Flyer mitgeteilt werden, die die IHK oder andere Stellen jedem Prüfer mit den Prüfungsunterlagen zu Beginn einer Prüfperiode zukommen lassen könnte.“
  • „Detaillierte Angaben zu Prüfungsablauf und Inbetriebnahme der Abschlussprüfungen, damit nicht jeder Prüfungsausschuss seine eigene Richtlinien entwickeln muss und kann.“
  • „Genauere Unterlagen mit den Lerninhalten, damit man als Prüfer auch die Bestätigung hat, wie der Wissensstand sein muss.“
  • „Regelmäßig überarbeitete und aktualisierte Aufgaben, die per Mail regelmäßig an alle Prüfer gehen und als einheitliche Grundlage für Prüfungen gelten“
  • „Bereitstellen von aktuellen Prüfungsfragen, um diese nicht alle selbst anfertigen zu müssen“
  • „Um über mehrere Prüfungsausschüsse einer Kammer hinweg ein objektiveres Ergebnis bei der Bewertung aller Prüfungen zu bekommen, wäre es sinnvoll, für die Bewertung praktischer Prüfungsaufgaben eine Art Bewertungskatalog o.ä. auszugeben, in dem einzelne, spezifische Aufgabenbestandteile (im Detail) ersichtlich sind. Bei den schriftlichen Prüfungen gibt es das bereits, bei den praktischen leider noch nicht?“
  • „Einen EINFACHEN Prüfungskatalog mit rechtlichen Hinweisen, Bestehensregeln“
  • „Elektronische Hilfe zur Ergebnisermittlung (ich habe eigene Excel-Tabelle entwickelt).“

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Wunsch nach Austausch und Dialog

  • „Arbeitskreise von Prüfern, um über aktuelle Fragestellungen diskutieren zu können!“
  • „Regelmäßiger Informationsaustausch mit allen Prüfern zu Beginn der jeweiligen Prüfungsrunde.“
  • „Praktische Abläufe diskutieren und dabei eigenes Verhalten ändern/ verbessern“
  • „Regelmäßigen Austausch und Erfahrungsberichte nach den Prüfungen“
  • „Einen regelmäßigen Austausch von Prüfer/ -innen bundesweit und innerhalb des Kammerbezirks - gerne gesteuert durch die Handelskammer, um hier einheitliche Vorgehensweise/ Ansichten/ Einschätzungen zu erreichen. So kann eventuell auch eine Vergleichbarkeit verschiedener Ausschüsse erreicht werden.“
  • „Einen regelmäßigen Dialog mit der Geschäftsleitung der IHK halte ich für sehr sinnvoll. Auf diese Weise könnten beispielsweise Erfahrungen aus der Berufs- und Prüfungspraxis in die Gestaltung von neuen Prüfungsordnungen einfließen.“
  • „Regelmäßiger Austausch der Prüfer, insbesondere auch mit den "Neuordnungsmachern"
  • „Eine bessere Vernetzung und Austausch von Schulen, Lehrgangsträgern, Berufsbildungsämtern und den Prüfern. Es gibt oftmals große unterschiedliche Ansichten über Anforderungen in den Prüfungen.“
  • „Hospitationsmöglichkeit bei einer anderen IHK nach dem Motto:" Wie prüft denn Ihr?"

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Wunsch nach Kursen, Workshops und Veranstaltungen

  • „Dass es mehr Fortbildungsangebote gibt.“
  • „Schulung im Bereich Was "dürfen" wir, was sollen wir nicht und wo genau liegen unsere Kompetenzen“
  • „Workshop mit Möglichkeit, Fragen zu stellen“
  • „Seminare und Gesprächsrunden mit erfahrenen Prüfern“
  • „Prüferschulungen, die von der zuständigen Stelle fachlich, ortsnah und regelmäßig durchgeführt werden.“
  • „Prüfertag mit Fachvorträgen, wie Anfang 2013 in Stuttgart veranstaltet, fand ich sehr hilfreich.“
  • „Nicht nur Einzelqualifizierung, sondern auch für einen ganzen Prüfungsausschuss, da dieser gemeinsam eine Prüfung abnimmt und daher auf dem gleichen Wissensstand sein sollte.“
  • „Workshops zu Abstimmungen der Prüfer, um den Bewertungsrahmen zu bekommen, in dem sich alle Prüfer bewegen.“
  • „Das passt so, allerdings wäre es wichtig, nach der Neuordnung geschult zu werden, sonst ändern sich die Prüfungen nicht - und das wäre schlecht.“
  • „Die zuständige(n) Stelle(n) sollten nicht nur Erstschulungen für neue Prüfer, sondern auch Auffrischungsseminare für alle Prüfer/-innen anbieten.“
  • „Prüfer haben einen großen Einfluss auf die Zukunftschancen junger Menschen. Deshalb sollte eine umfassende Schulung vor Beginn der Tätigkeit verpflichtend sein. Gleiches gilt für Aufgabenersteller.“
  • „Prüfer müssten m. E. ebenfalls regelmäßig geprüft werden. So könnte es nicht passieren, dass "langjährige" Prüfer noch im Stil des Vorgänger-Berufsbilds prüfen und deshalb weder richtige, erlaubte noch bewertbare Fragen an den Prüfling stellen. Wenn man als Neuling dabei ist und seine Tätigkeit ernst nimmt, gerät man mit solchen Prüferkollegen rasch an die Grenzen.“
  • „Ggf. könnte die Erstellung von möglichen Prüfungsfragen/Situationen und die Erarbeitung eines Beantwortungsrasters in einer den Prüfungstagen vorausgehenden Veranstaltung stattfinden.“
  • „Dass wir immer wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden und uns somit auch an den Geräten auskennen, falls es bei der Prüfung mal Schwierigkeiten bei der Bedienung gibt.“
  • „Konkrete Einblicke in die Ausbildungsbetriebe, Praxis-Seminare vor Ort“
  • „Tagesseminar Prüfungsrecht, Umgang mit Problemfällen etc.“
  • Seminar "Gesprächsführung bei Fachgesprächen" müsste Bedingung für Prüfertätigkeit sein und regelmäßig zur Auffrischung angeboten werden.“
  • „Nicht nur allgemeine Prüferworkshops, sondern auch Abstimmungs-Workshops im Fachbereich. Hier reichen dann 3 bis 4 Stunden, wenn halbjährlich angeboten.“
  • „Prüfungsrelevante Oberbegriffe für das Fachgespräch vor allem bei Neuerungen, die der Prüfling evtl. in der Berufsschule hatte.“
  • „Schulungen für Prüfer für die Abnahme der praktischen Prüfungen im Hinblick auf Einflussnahme, Gütekriterien, Beurteilungsfehler etc.“
  • „Seminare, um die Sozialkompetenz und Fertigkeiten der Prüflinge zu bewerten.“
  • „Leider werden auch Prüfer von den Betrieben immer weniger für Prüfungsaufgaben freigestellt. Viele Arbeiten erfolgen in der Freizeit. Hier sollte man mit Bedacht Qualifizierungsangebote auflegen, die diesem Umstand gerecht werden und modellhaft bzw. stark praxisorientiert ausgelegt sind. Erfahrungsaustausch und Vernetzung mit anderen Ausschüssen, geeignete Beurteilungs- und Bewertungskriterien, Rollenspiele (Prüfer begibt sich in die Rolle des Azubis).“
  • „Dass die IHK`s zusammen mit den Gewerkschaften und AG-Verbänden Schulungen durchführen. Dadurch würden alle Gruppen in den Prüfungsausschüssen auf den gleichen Informationsstand gebracht.“

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